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1. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. uncounted

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
Imwwwws G. G Bredows > > - Ausgabe A. cfin preuische Mittelschulen ftmit fr Mpormru-Aiiiiltm. 38., vmg vernderte Auflage. Nach Magabe der Allgemeinen Bestimmnngen" bearbeitet von X ii utttt der Laan, K. Senlinamhrer in Arbeit. % Cf Dannover Z559. Norddeutsche Verlags ach ftal M. oebel. ' teipzig, s-ti'vnroartcnrabe 79.

2. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 1

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
I. Alte Geschichte. A. Die ltesten Kulturvlker. 1. Die alten gypter. a. Das Land gypten im nrdlichen Afrika wird vom Nil durchstrmt, der jhrlich des Sommers bertritt und durch seinen zurckbleibenden Schlamm das Land dngt und sehr fruchtbar macht. Am fruchtbarsten war der nrdliche Teil, das Delta, das ehemals nicht dagewesen, sondern erst von dem Sande und Schlamme des Nils angeschlemmt sein soll. Auer einem berflu an Korn und Reis erzeugte das Land auch die Papyrus st aude, aus deren Halmen man Bltter zusammenfgte, um darauf zu schreiben, und woher unser aus Lumpen bereitetes Papier den Namen hat. Doch schrieb man nicht Buchstaben, sondern Hieroglyphen, Zeichenschrift Zeichen fr jedes einzelne Wort, deren Bedeutung nur die Priester kannten. Berhmt war auch die feine Leinwand Byssus. Wie aber gypten seine groe Fruchtbarkeit den berschwemmungen des Nils dankt, so erzeugt auch der nachbleibende Nil-Schlamm eine Menge Ungeziefer und durch seine bsen Ausdnstungen ansteckende Krankheiten die Pest . An Holz und Metallen fehlt es; ein um so grerer Vorrat von Steinen aber findet sich in den stlichen Grenzfelsen. b. Bauten. Aus diesen sind die ungeheuren Steinmassen, die Obelisken und Pyramiden aufgefhrt, fast alle der 3000 Jahre alt. Obelisken sind viereckige, oben spitz zulaufende Sulen aus einem Steine, 15 bis 50 m hoch; es stehen jetzt vier dieser alten Obelisken in Rom und einer in Paris. Bedeutender sind die Pyra-miden, groe viereckige Gebude; sie erheben sich von einem breiten Grunde mit schrg geneigten Seitenmauern, sind aus Kalksteinen er-baut, 6 bis 140 m hoch, stehen dabei auf Anhhen, und in der Tiefe dieser Anhhen ist meist eine Insel, welche ein eingeleiteter Kanal des Nils umstrmt; der und unter der Erde sind Gemcher und Gnge, aber keine Fenster. Diese ungeheuren Gebude waren Gewlbe, in die man einbalsamierte Leichname stellte. Solche Leichname, denen Bredow - v. d. Laan, Ausg. A. 1

3. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 3

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
2. Die Phnizier. 3 Grabmal erbaut hatte. Dieses Labyrinth, wohl das grte Bauwerk der gypter, hatte 1500 Sle und Kammern der und eben so viele unter der Erde, und wenn man auf dem platten Dache stand, so glaubte man auf einem ungeheuren Steinfelde zu stehen. 525 v. Chr. verlor Psammenit in der blutigen Schlacht von Pelusium Sieg und Reich an die Perser, die nunmehr zwei Jahrhunderte laug der gypten regierten, ohne da das gyptische Volk seine Eigenart einbte. 3. Die Phnizier. a. Das Land. Das lteste und berhmteste Handelsvolk im Altertum waren die Phnizier. Ihr Land lag zwischen Palstina und Kleinasien und bildete einen 200 km langen und kaum 2030 km breiten sandigen und unfruchtbaren Kstenstrich. Das Meer und die Cedern des Libanon luden zur Schiffahrt ein, und die Armut des Bodens trieb zu Kunstflei und Handel. Ihre Haupt-stadt Sidon in Kanaan war schon ein besuchter Hafen, als die Juden dort einwanderten; sie mu also etwa 2000 Zahre vor Christo, wo nicht noch frher, gebaut sein. 1). Handel und Schiffahrt. Ihr erster Handel, der aber damals immer mit Seeruberei verbunden war, ging nach der Insel Cyprus, dann an der Kste Kleinasiens herum durch die Meerenge der Dardanellen (den Hellespont) ins..schwarze Meer und westlich nach dem europischen Griechenlande. berall legten sie Kolonieen an, ihren Handel zu schtzen und zu erweitern. Aus Kleinasien und Griechenland wurden sie von den Griechen verdrngt; denn diese wurden indes selbst ein handeltreibendes Volk, wiewohl sie alle phni-zischen Handelsartikel sich zu verschaffen nicht im stnde waren, also der Phnizier nicht ganz entbehren konnten. Dauernder war der phnizische Handel lngs der Nordkste von Afrika; hier grndeten sie ums Jahr 888 vor Christo die berhmte Pflanzstadt Karthago, unterwarfen sich das gegenberliegende Sicilien fast ganz und segelten von hier aus bis nach Spanien, in der Bibel Tarsis genannt, wo sie eine groe Flle des Silbers fanden. Za, sie fuhren der die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) hinaus, um die Sd-westspitze Spaniens herum, westlich bis zu den Azoren, kamen nach England, wo sie das Zinn, und endlich an das Nordufer von Deutsch-laud, wo sie den Bernstein trafen, der seiner Seltenheit wegen im Altertum hher geschtzt wurde, als Gold. Man vermutet auch, da sie Afrika umschifft haben. Diese Fahrten nach Spanien, England und Deutschland wuten sie aber so schlau durch Fabeln und, wenn Schiffe ihnen folgten, durch absichtliche Verirruugen zu verheimlichen, da bis 600 vor Christo sie die einzigen blieben, welche so weite Meerreisen wagten. Und nicht blo zu Wasser, auch zu Lande trieben sie Handel durch Karawanen nach Norden, Osten und besonders nach Sden, wo sie aus Arabien Spezereien, Zimt, Elfenbein und Gold holten, 1*

4. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 4

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
4 I. Alte Geschichte. 2. Die Phnizier. welche Waren dorthin wieder von andern Handelsvlkern gebracht wurden. Zum Teil fhrten die Phnizier nur die Frchte und Arbeiten der einen Gegend andern Gegenden zu; zum Teil hatten sie auch selbst eine Menge Handlungen und Fabriken in Sidon, Tyrus und andern Stdten, in welchen besonders Glas gemacht, Leinwand und Wollenzeug verfertigt und mit dem herrlichen Purpursaft der Meerschnecke ge-frbt wurde. Auer den durch Zufall gemachten Erfindungen des Glases und der Purpursrberei sollen sie auch die Buchstaben erfunden haben, wenigstens lernten die Griechen sie von ihnen, ferner die Rechenkunst, die Mnzen, das Ma und Gewicht. c. Blte und Untergang. So blheten erst Sidon, dann Tyrus, als die reichsten Städte der Erde; von ihnen kam, was schn und kunstvoll gearbeitet war; sie bauten schne Palste, und ihnen fhrte jedes Land seine Kostbarkeiten zu; sie handelten mit den vor-nehmsten Erzeugnissen Asiens, Afrikas und Europas. So schildern Iesaias und besonders Hesekiel um 700 v. Chr. Sidon und Tyrus, drohen aber zugleich nahen Untergang. Der assyrische König Salmanassar berzog (722 v. Ehr.) die Phnizier mit Krieg. Die Tyrier aber widerstanden ihm tapfer, und als sie endlich doch dem Feinde die Stadt berlassen muten, zogen sie sich auf eine nahe gelegene Insel zurck und erbauten dort Neu - Tyrus. Trotz fnf-jhriger Belagerung vermochte Salmanassar nicht, diese Stadt ein-zunehmen. Ebenso erfolgreich widerstand Neu-Tyrus dem König Nebukaduezar von Babylon. Dieser zerstrte i. I. 585 Alt-Tyrus und fhrte die Bewohner in die Sklaverei; Nen-Tyrus aber vermochte er selbst nach einer dreizehnjhrigen Belagerung nicht zu nehmen. Dieses wurde in der Folge ebenso mchtig, wie die Mutter-stadt es gewesen. Doch im Jahre 332 vor Chr. kam ein anderer ruhmschtiger Eroberer, Alexander von Macedonien; die Tyrier wehrten sich mit List und der uersten Tapferkeit 7 Monate; endlich aber erlagen sie, die Stadt wurde gnzlick zerstrt, und die Einwohner gettet oder als Sklaven verkauft. Von jetzt an erhielt Alexandrien in gypten den Welthandel. 3. Cyrus, König der Perser. 559539. a. Drei groe Reiche im Morgenlande. Ninus, der Erbauer von Ninive, war der Stifter des groen assyrischen Reiches, 2000 vor Christo. Er hinterlie einen Sohn, Ninyas, und eine Gemahlin, Semiramis. Diese, ein mnnlich gesinntes Weib, verkleidete sich und gab sich sr ihren Sohn Ninyas aus. So re-gierte sie mehrere Jahre, bis ihre Herrschaft befestigt war, und sie es wagen konnte, ffentlich als Knigin unter ihrem wahren Namen aufzutreten. Sie verschnerte Babylon, legte die sogenannten hn-genden Grten an, verschaffte auch andern Stdten Bequemlichkeiten und vermehrte ihr Ansehen noch durch Eroberungen. Sie zog bis jenseit des Indus. Ninyas, ihr Sohn, war verweichlicht: ihm

5. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 6

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
6 I. Alte Geschichte. Die Griechen. an der kleinasiatischen Westkste, welche er bei seiner bermacht leicht unterwarf. Darauf zog er nach Osten und nahm die groe Stadt Babylon ein. Den noch in der Gefangenschaft schmachtenden Juden erlaubte er, wieder nach Kanaan zurckzukehren, 536 v. Chr. cl. Sein Tod- Cyrus fand seinen Tod in einer blutigen Schlacht gegen die Massageten, 529 vor Chr. Die Knigin der Massageten, Tom^ris, soll sein Haupt in einen mit Blut gefllten Schlauch mit den Worten getaucht haben: Nun sttige Dich an Blut, Du Unersttlicher!" Sein grausamer Sohn Kambyses eroberte gypten, und dessen Nachfolger, Darius, drang siegreich vor, ostwrts bis jenfett des Indus, nordwestwrts bis der den Hellespont durch Thracien bis an die Donau, so da sich das groe persische Reich von Abend nach Morgen erstreckte, von der Donau bis zum Zndns. B. Die Griechen. 1. Sagen, Spiele Orakel. a. Einwanderung. Die ersten Einwohner Griechenlands waren, so erzhlt die Sage, um 2000 v. Chr. aus Asien gekommen. Sie waren rohe Wilde, ohne Obdach, von Wurzeln und Krutern lebend. Sie teilten sich bald in zwei Hauptstmme, in Pelasger und Hellenen. Durch Cadmus. aus Phnizien, Pelops aus Kleinasien, Kekrops und Dnaus aus gypten kamen Bildung und Religions-begriffe zu ihnen. Ihre Geschichte ist mit Fabeln und Sagen von Gttern und Helden durchwebt. b. Sagen von Helden. Solche Helden (Heroen) waren Her-kules, Theseus u. a. Herkules, der Sohn des obersten Gottes, Zeus, und der Knigstochter Alkmene von Theben, war ausgezeichnet durch bermenschliche Kraft. Schon in der Wiege erdrckte er lchelnd zwei Schlangen, welche Hera, die Himmelsknigin geschickt hatte, ihn zu tten. Als Jngling kam er einst an einen Scheideweg. Hier traten ihm zwei Gttinnen entgegen, die eine schn und ver-lockend, das Laster, die andere ernst und unscheinbar, die Tugend. Herkules verwarf die Verlockungen des Lasters und folgte kr Tugend. Zu seiner vollen Luterung mute er auf Befehl des Knigs Ery-stheus von Mycen zwlf schwere Arbeiten verrichten. 1. Er erlegte im Walde von Nemea einen weit und breit gefrchteten Lu) w e n und nahm dessen Fell als Mantel. 2. Die im Sumpfe bei Lern hau-sende vielkpfige, schlangenartige Hydra ttete er mittels brennender Baumstmme. Seine Pfeile bestrich er mit der Galle des Untiers und machte sie dadurch, giftig und sicher ttend. 3. Die schnellfige Hindin der Artemis (Diana, Waldgttin) griff er lebendig, desgleichen 4. den gewaltigen erymanthischen Eber. 5. In einem Tage reinigte er den Stall des Aug'ias in Elis, in dem

6. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 7

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
f 1. Sagen, Spiele, Orakel. 7 3000 Rinder 30 Jahre lang gestanden hatten, ohne da der Stall gereinigt worden war. 6. Die sechste Arbeit war die Vertreibung und Vernichtung der stymphalisehen Vgel, die mit ehernen Schnbeln und Flgeln ausgestattet waren. 7. Den wtenden Stier in Kreta brachte er lebendig nach Mycen, desgleichen 8. die feuerschnaubenden Rosse des Knigs Diomedes in Thracien. 9. Nach Kleinasien gegen die Amazonen, ein bisher unbesiegtes Volk von Frauen gesandt, brachte er als Siegeszeichen das kostbare Wehrgehnge der Knigin derselben mit. 10. Dann berwand er in Spanien den Riesen Gereon, der einen dreifachen Leib, sechs Arme und sechs Fe hatte, und brachte dessen Rinder nach Griechen-land. 11. Zni fernen Lybien, am Westgestade des groen Meeres, wuchsen die pfel der Hesper'iden, welche Tita, die Erde, als Hochzeitsgeschenk fr Zeus und Hera an einem vielstigen Baume hatte wachsen lassen. "Mit Hilfe des Atlas, der die Weltkugel auf seinen Schultern trug, und den Herkules in dieser Arbeit eine Zeit-lang ablste, erlangte er drei der goldenen pfel. 12. Endlich holte Herkules aus der Unterwelt den C e r b e r u s, den Hllenhund, und fhrte ihn auch lebendig wieder zurck. Bei dieser Arbeit bi ihn der Schlangenkopf am Schwnze des Hundes in die Fe. Durch das Schlangengift zum Trbsinn und endlich zur Raserei getrieben, versndigte er sich gegen Apollo ^ den Gott der Dichtkunst. Zur Shne mute er noch drei Jahre Sklavenarbeit verrichten. Ein ihm feindlich gesinnter Centanr Nessus (halb Ro, halb Mensch) schenkte ihm ein gistgetrnktes Gewand. Um sich von den Schmerzen dieses Nessusgewandes zu befreien, whlte er zuletzt den freiwilligen Tod auf dem Scheiterhaufen. Theseus war der Sohn des Knigs geus von Athen und der Knigstochter thra in Trzene. geus hatte bei seinem Abschied von Trzene sein Schwert und seine Schuhe unter einen schweren Stein gelegt und der thra gelobt, einst denjenigen als seinen und ihren Sohn anzuerkennen, der diesen Stein heben und tihm jene Sachen bringen wrde. Das gelang dem Theseus, und geus er-kannte ihn als Sohn und Thronfolger an. Durch herrliche Theten erwarb er sich in Athen die Liebe des Volkes, besonders dadurch, da er die Athener von dem jhrlichen Knaben- und Mdchenopfer be-freite, welches sie au den Mino taurus auf Kreta entrichten muten. Dieser, ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Stier, hauste in dem Laby-rinth, einem Gebude voll Zrrgnge, aus dem niemand den Rckweg finden konnte. Theseus erlegte den Stier und fand den Ausgang aus dem Labyrinth mit Hilfe eines Knuels Garn, das er am Ein-gange befestigt und allmhlich abgewickelt hatte. Dieses Knuel war ein Geschenk der Ariadne, der Tochter des Knigs von Kreta. Aus Dankbarkeit nahm er die Aridne mit sich als feine Gemahlin, verlor sie jedoch wieder auf der Insel Nxos. Auf einem Schiffe mit schwarzem Segel war er abgereist. Bei der Rckkehr sollte ein weies Segel den glcklichen Erfolg verknden. So hatte er es seinem Vater versprochen. Theseus aber verga seines Versprechens. Als

7. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 8

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
8 I. Alte Geschichte. Die Griechen. der Vater, am Meeresstrand harrend, seines Sohnes Schiff und auf demselben das schwarze Segel erkannte, da glaubte er, da sein Sohn verunglckt sei und strzte sich voll Gram ins Meer. (Daher das geische Meer".) Theseus ward nun König, vereinigte die ge-trennten Ortschaften der Landschaft Attila zu einem Volke und herrschte mit Milde. Trotzdem war das Volk undankbar gegen ihn. Voll Unwillen ging Theseus freiwillig in die Verbannung zum Könige Lykomedes auf der Zusel Skyros, der ihn aber voll Arglist von einem Felsen ins Meer stie. So fand Theseus seinen Tod. c. Sagenhafte Kriegszge. Auch zu gemeinsamen Unterneh-mungen verbanden sich die griechischen Helden, z. B. im Argonauten-zuge, 1300 v. Chr., um von Kolchis anf der Ostkste des schwarzen Meeres das goldene Vlie zu holen. Mit diesem hatte es folgende Bewandtnis. Der griechische Knigssohn Phrixus war mit seiner Schwester Helle vor den Verfolgungen einer bsen Stiefmutter auf einem goldfelligen Widder der das Meer geflohen. Helle verlor unterwegs in einer Meerenge das Leben (Hellespont"), Phrixus kam glcklich nach Kolchis, opferte den Widder und schenkte das gol-dene Fell dem Könige. Dieser hing es in einem Haine auf und lie es von einem Drachen bewachen, dem nie Schlaf in bte Augen kam. Auf dem Schiffe Argo, unter der Anfhrung des Jason, unter-nahmen es die grten griechischen Helden, die Argonauten, des gol-denen Vliees sich zu bemchtigen. Nach vielen Abenteuern erreichten sie ihr Ziel, und mit Hilfe der Zauberin Medea gewann Jason das goldene Vlie. Erst nach vielen Irrfahrten kamen sie glcklich wieder in Griechenland an. Bedeutender war der zweite Zug der vereinigten Griechenstmme nach Troja in Kleinasien, trojanischer Krieg, 11941184. Paris, ein Sohn des trojanischen Knigs Pr'iamus, hatte die spartanische Knigin Helena geraubt. Ihr Gemahl Menelus rief daher alle Helden Griechenlands zu den Waffen. Aber die Trojaner ver-teibigten sich mutig 10 Jahre lang, bis endlich die Stadt durch die List des Odessens erobert und zerstrt wurde, 1184 vor Christo. Er lie nmlich ein groes hlzernes Pferd erbauen, in dessen Bauche viele griechische Krieger waren. Die Trojaner rissen ein groes Loch in die Mauer; das Pferd wurde in die Stadt gebracht. In der Nacht kamen die bewaffneten Männer aus demselben und halfen ihren Landsleuten, die sich scheinbar zurckgezogen hatten, aber zurckkehrten, die Stadt erobern. Sie ging in Flammen auf. Nach ihrer sieg-reichen Rckkehr entstand unter den Griechen selbst groer Streit und blutiger Kampf, fo da viele Einwohner nach Kleinasien flchteten und dort Kolonieen grndeten, die herrlich aufblhten, spter aber die Perserkriege veranlaten. (1. Volksleben Bei aller Verschiedenheit der Stmme und der Staatseinrichtungen hatten die Griechen doch treffliche Anstalten zur Erhaltimg des gemeinschaftlichen Bundes der Nation. Sie ver-sammelten sich bei ihren groen Volksfesten und groartigen Kampfspielen, besonders zu Olympia im Pelopomtes, durch welche

8. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 9

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
2. Spartaner und Athener. 9 Ehrbegierde, Vaterlandsliebe, Gemeingeist und Kunst und Wissenschaft gefrdert und gehoben wurden, und nach denen sie auch seit 776 v. Chr. ihre Zeitrechnung bestimmten, so da eine Olympiade ein Zeit-rum von 4 Iahren war. In wichtigen Angelegenheiten befragten sie das Orakel des delphischen Apollo, dessen Aussprche sie heilig beobachteten; ein Beweis, da auch jene Heiden glaubten, der Aus-gang ihrer Unternehmungen hnge von hheren Gewalten ab. Endlich noch schlichtete der Amphiktynen-Rat die Streitigkeiten der Staaten und erhielt so den Frieden. 2. Spartaner und Athener. a. Die Spartaner. Die beiden Hauptvlker des alten Griechen-lands, die Spartaner und Athener, hatten sehr verschiedene Neigungen und Sitten. Die Spartaner, im Peloponnes, waren kriegerisch und rauh; ihre Gesetze, deren Zweck Ordnung und Einig-feit im Innern und Kraft nach auen war, hatten sie um 888 erhalten von Lykurg, einem Sohn ihrer Könige, der durch weite Reisen viele Erfahrungen gesammelt hatte. Er teilte das gesamte Land in gleiche Teile; Waffen und Ackergerte waren gemeinschaftlich; man a zusammen in groen Speisehusern , besonders die schwarze Suppe. Das Geld war von Eisen; Reisen ins Ausland, sowie Handel und Verkehr waren verboten; Aufenthalt der Fremden in Sparta wurde erschwert; die Stadt sollte keine Mauern haben, die Brger sollten ihre Wehre sein. Auch Mdchen und Weiber wurden durch krperliche bungen abgehrtet, und wie sich die spartanischen Mtter rhmten, einzig Männer aufzuerstehen, so achtete auch der Mann in Sparta der Weiber Beifall oder Tadel sehr hoch. Die Erziehung war hart. Jedes neugeborue Kind ward besichtigt, und wenn es verwachsen war, ausgesetzt. Die Knaben muten nackt auf Rohrbetten schlafen und nackt ihre bungsspiele halten. Der Ing-ling mute in Gegenwart lterer Männer schweigen und durfte nur antworten, wenn er gefragt wurde. Man bte die Jnglinge, kurz und bndig zu antworten und zu sprechen (lakonisch). Sie wurden abgehrtet gegen Hunger und Durst, gegen Hitze und Frost, selbst gegen Geielschlge. Hierdurch wurden die Spartaner zwar ein tapferes Volk, aber ohne Liebe zu Knsten und Wissenschaften und ohne sanfte Tugenden. Sie wurden von zwei Knigen zugleich re-giert, die von einem Senat und spter von Ephren beschrnkt waren. Ihr merkwrdigster Krieg ist der gegen die Messener, die ihnen nach langen heldenmtigen Anstrengungen von 743668 endlich unterlagen. t>. Die Athener Die Athener hatten von 1550 1068 Könige, unter denen Kekrops, der Grnder Athens, der erste war. Der letzte, Kodrus, opferte sich fr sein Vaterland dem Tode, 1068, und nun wurden Archnten eingesetzt. Da diese aber nach Willkr herrschten, so erhielt der Archont Drko 622 den Auftrag, ein Gesetzbuch zu schreiben. Diese Gesetze waren so hart, da man sagte,

9. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 11

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
4. Krieg zwischen Athen und Sparta. 11 das, 480 v. Chr., und alle Angriffe der Perser waren vergebens, bis ein schndlicher Verrter einen verborgenen Seitenweg der das Gebirge zeigte: da wurde Leonidas mit seinen 300 Spartanern und 700 Thes-piern umringt, und sie fielen alle. Grer aber war die Zahl ihrer gefallenen Feinde. Jetzt rckten die Perser gegen die Stadt Athen. Die Athener konnten ihre Stadt gegen eine solche Ubermacht der Feinde nicht verteidigen, sie flohen nach den benachbarten Inseln und Ksten, und wer waffenfhig war, bestieg die Schiffe zum Kampfe. Denn zugleich nahete auch die ungeheure Flotte der Perser der Kste von Athen. Die brigen Griechen wollten mit ihren Schiffen entfliehen, da rettete Themistokles durch List Griechenlands Freiheit und Ehre. Er verriet die beschlossene Flucht den Persern; diese umringten in der Nacht die enge Bucht, in welcher die griechische Flotte lag, und als jetzt die Griechen, welche entfliehen wollten, sich von Feinden umringt sahen, muten sie kmpfen. Themistokles, der indes alles zum Treffen bereitet hatte, untersttzte sie lebhast; die persischen Schiffe liefen in dem unbekannten Meere auf Klippen, drngten sich unter einander wegen der Enge, und als endlich ein Teil ihrer Flotte zu den Griechen berging, flohen sie in der grten Verwirrung. Themistokles erkmpfte hier bei Salamis, 480, einen der ruhmvollsten Siege, der den Griechen die Freiheit rettete, den Athenern das grte Ansehen unter den Griechen erwarb und dem Themistokles unsterblichen Ruhm gewann. Xerxes, der indes Athen verbrannt hatte, floh in der grten Eile und ohne Rast bis nach Asien hinber. Sein Heer folgte, leidend von Hunger und Krankheit; doch blieben 300 000 Mann an der Nordgrenze Griechenlands zurck. Zm nchsten Frhjahr, 479, brachen diese wieder in Griechenland ein und drangen abermals bis Athen vor, wurden aber bei Plat so geschlagen, da der stolze Perser es nicht wieder wagte, die Griechen in Griechenland anzugreifen, und in dem cimonifchen Frieden, 450, mute er auch die Uu-abhngigkeit der asiatischen Griechen anerkennen. 4. Krieg zwischen Athen ttstfr Sparta. a. Ursache. Bisher hatte Sparta den Vorrang unter den grie-chischen Staaten behauptet; aber durch die Siege der die Perser war Athen der angesehenste Staat in Griechenland geworden. Wozu jedoch so husig Gefhl der Obermacht verleitet: Athen mibrauchte sein Ansehen; es wollte mit seiner Flotte berall herrschen, und alle kleineren schwcheren Staaten sollten gehorchen. Dies erregte Unwillen, den Sparta, Athens eiferschtige Nebenbuhlerin, zu nhren wute, so da es nur einer Veranlassung bedurfte, und die Un-zufriedenen traten alle auf gegen das bermtige Athen. Diese Veranlassung fand sich nur zu bald. Athen untersttzte die Insel Korcyra gegen die reiche Handelsstadt Korinth; Korinth beschwerte sich darber bei den brigen Griechen; diese fanden die Beschwerden gegrndet, vereinigten sich mit Korinth und verlangten, Athen solle alle unterjochten Städte und Inseln frei geben. Da Athen aus

10. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 12

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
12 I. Alte Geschichte. Die Griechen. Perikles' Rat dies verweigerte, wollte man durch die Gewalt der Waffen es erzwingen, und es entstand ein 28 jhriger Krieg, der peloponnesische, zwischen Athen und Sparta, von 431 404 vor Chr. b Verlauf. Gleich im Anfange dieses Krieges wtete in Athen eme furchtbare Pest, 430 und 429; doch ward der Krieg dadurch nicht unterbrochen, man mordete und plnderte mit der wildesten Grausamkeit. Was aber mehr schadete: Sittenlosigkeit ward allgemein herrschend, und leichtsinniger Wankelmut brachte endlich Verderben. Schon war 422 einmal Friede geschlossen; aber Alcib'iades, ein bermtiger, ehrgeiziger, doch beliebter Jngling, der nur dem edeln griechischen Weisen Skrates mit wahrer Liebe ergeben war, beredete die Athener zu einem neuen Kriegszuge nach Sicilien. Ehe er dort landete, wurde er verurteilt, da er die ffentliche Religion entweiht habe. Er entfloh zu den Spartanern, und die Spartaner siegten unter seiner Anfhrung berall. Bald aber mute der Leichtsinnige auch das spartanische Heer verlassen. Und da er sich jetzt in Griechen-tand nirgends sicher glaubte, ging er zu dem persischen Statthalter Tissaphernes in Kleinasten. Dieser wollte eben den Spartanern eine Flotte zu Hilfe schicken. Alcibiades wute sich so einzuschmeicheln, da ihm der Oberbefehl der die Flotte anvertraut ward. Zm Herzen aber mehr athenisch als spartanisch gesinnt, fhrte er diese Flotte gegen die Spartaner, und als ihn der Perser deswegen gefangen setzte, entfloh er, ging wieder zu den Athenern, und vier Jahre nach-einander, 411408, hufte er Siege auf Siege, vertrieb die spartet-nische Flotte vom Meere und eroberte Städte und Inseln in groer Zahl. 407 aber ward die Flotte des Alcibiades in seiner Abwesen-heit geschlagen; sogleich entsetzte ihn das wankelmtige Volk seiner Feldherrnstelle und bergab die Flotte leichtsinnigen und uuverstu-digen Anfhrern. Nicht lange nachher ward die Flotte fast mit aller Mannschaft gefangen genommen, 405; Athen ward erobert, 404, und mit hhnender Grausamkeit wurde gemordet, geplndert, die Mauern wurden niedergerissen, und dreiig Tyrannen von den Spartanern an die Spitze des Staates gestellt. Unwille erhob sich gegen Sparta; alle Griechen wnschten und begnstigten Athens Befreiung. Daher wurden die Spartaner gleich im nchsten Zahre, 403, aus Athen vertrieben , und Athen ward wieder frei; doch es blieb schwach und erhielt seinen alten Ruhm nicht wieder. Alcibiades, von den Spar-tanern verfolgt, hatte sich erst am Hellespont angebaut, war dann zum persischen Statthalter von Kleinasien geflohen und ward hier, auf Verlangen der Spartaner, von gedungenen Mrdern durch Pfeile erschossen. 3. Skrates. a. Seine Lehren Bei dem allgemeinen Sittenverderbnis in Athen erhielt ein Mann sich rein und untadelhaft, einer der weisesten Menschen, Skrates. Er war der Sohn eines Bildhauers und
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TM Hauptwörter (200)200

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